3D Modell Judengasse
Jüdisches Museum Frankfurt

Ein digitales Dach für gleich zwei Häuser

* Website

* Digital Experience

* Digitale Ausstellung

Webdesign und Usability schaffen eine digitale Heimat und sorgen für Orientierung und Vernetzung

Informationsarchitektur, Webtechnologie und Online-Barrierefreiheit für das Jüdische Museum Frankfurt am Main. Mit einem Farbleitsystem und vielfältigen Modulen schafft die neue Website Orientierung und Klarheit für Nutzer:innen und Redakteur:innen gleichermaßen.

Umbau – analog und digital

Während vor Ort in Frankfurt am Umbau des Jüdischen Museums gearbeitet wurde, standen auch im digitalen Zuhause des Museums Renovierungsarbeiten an. Ein Relaunch der über zehn Jahre alten Website war geplant, um die Neueröffnung der Häuser auf allen Kanälen abzurunden. Also packten auch wir in Hamburg und Köln unser Handwerkszeug aus, für ein neues digitales Dach, das die Umsetzung einer neuen CI sowie Gestaltung, Webdesign, UX und Programmierung erforderte.

Responsive Design Jüdisches Museum Website im Desktop, Tablet und Mobil Format

Das neue digitale Zuhause des Museums rundet die Neueröffnung der Häuser Jüdisches Museum und Museum Judengasse auf allen Kanälen ab.

Ein Museum, zwei Häuser

Das Jüdische Museum Frankfurt besteht eigentlich aus zwei Häusern – Rothschildpalais und Museum Judengasse. Zwischen beiden Häusern liegen keine zwei Kilometer, online rücken sie auf einer Website noch enger zusammen. Das führte bisher oftmals zu Verwirrung. Deshalb lautete eine der Kernbotschaften des Briefings, diese Besonderheit mithilfe einer guten UX zu bewältigen, sodass Nutzer:innen schnellstmöglich ans Ziel gelangen.

JM 3xmobile

Beide Häuser des Jüdischen Museums sind gleichberechtigt entweder direkt per Klick auf die übergeordnete Standort-Navigation erreichbar, oder über zentrale Teaser auf der „Besuchen”-Seite.

Der Mensch im Mittelpunkt

Wie bringt man die beiden Häuser Jüdisches Museum und Museum Judengasse unter ein digitales Dach? Wie wird man der Vielzahl an Events, Ausstellungen und Bildungsmaterialien gerecht? Und kann man eine Infrastruktur zur besseren Vernetzung der Social-Media-Kanäle etablieren? Indem man den Menschen in den Mittelpunkt stellt – im Museum und auf der Website. So entwickelten wir die User Experience aus der Persona heraus und validierten unser neues Konzept im externen UX-Testing.

Jüdisches Museum Farbleitsystem

Durch das Farbleitsystem sind die verschiedenen Inhalte klar den Häuser zugeordnet. Neutrale Inhalte werden grau dargestellt.


Unsere gestalterische Lösung zur besseren Visualisierung der zwei Standorte: ein Farbleitsystem, das alle Inhalte dem jeweiligen Haus zuordnet und den Besucher:innen jederzeit zeigt, wo sie sich befinden. Dafür übertrugen wir das Farbkonzept der CI ins Web und ordneten den Häusern Jüdisches Museum und Museum Judengasse jeweils eine Farbe zu. Neutrale Inhalte und der Blog des Museums werden entsprechend durch zwei weitere Farben kenntlich gemacht. Diese Logik übertrugen wir für alle Inhalte der Website. Folglich sind alle Module einer Farbe zugeordnet und somit Teil des übergreifenden Farbleitsystems.

Das Farbleitsystem wird bereits im Header der Startseite eingeführt. Die Inhalte im Bühnenslider sind an die Standortanzeige im Header gekoppelt und können so eindeutig zugeordnet werden.

JM Veranstaltungen

Über das Farbleitsystem und über das individuelle Signet des Hauses können User im Kalender die Veranstaltung schnell dem richtigen Standort zuordnen. Veranstaltungsdetails und Informationen zu Haus-unabhängigen Orten befinden sich innerhalb des Akkordeons.

Mehr Raum für Inhalte

Bei der Strukturierung der Inhalte vereinfachten wir den Aufbau der vorhandenen Sitemap – und setzen auf bessere Vernetzung sowie weniger Über- und Unterordnung. So schaffen wir eine flache Informationshierarchie, die kombiniert mit modernen Webtechnologien eine gewisse Leichtigkeit vermittelt und für Barrierefreiheit sowie optimale Ladezeiten sorgt. Alle Module auf der Seite sind in sich standardisiert und mit kleinen Micro-Animationen ausgestattet. In ihrer Kombination entsteht viel Freiheit für die zukünftige Präsentation der Museumsarbeit.

Der Reiz der Gestaltung liegt in der Klarheit und Reduktion. Typografie und Weißraum stehen im Vordergrund, um die Inhalte plakativ wirken zu lassen. Die Hoveranimation lädt ein, in den Museums-, bzw. Wissensraum einzutreten.

Im Baukasten der Technik

Als eine technische Vorgabe sah unser Briefing die Umsetzung der Website im Open-Source-CMS Typo3 vor. Deshalb blieben wir trotz der technischen Komplexität des Auftritts dem klassischen Back-End treu – eine große Herausforderung bei der Vielzahl an Events, Ausstellungen und Bildungsmaterialien! Also legten wir alle Inhalte als Datensätze an, die sich von Seiten, die diese Inhalte nur ausspielen, unterscheiden. So schufen wir einen Baukasten aus vielen verschiedenen Modulen, der die Umsetzung in Typo3 sowie die intuitive Pflege der Inhalte für Redakteur:innen ermöglicht.

Mit den Modulen lassen sich sowohl Veranstaltungen und Ausstellungen, als auch Sammlungen und Artikel darstellen. Das Ludwig Meidner Archiv zeigt die Werke von jüdischen Künstlern im Exil. Die Seite zeigt ausgewählte Werke als Bildergalerie und als Einzelbild-Sektionen, die über die Quicknavi direkt erreichbar sind.

Das Ergebnis

Die neue Webseite des JMFFM übernimmt im Rahmen des digitalen Umbaus gleich mehrere Aufgaben: Sie adaptiert und erweitert das neue Corporate Design und gibt beiden Häusern eine digitale Heimat. Sie präsentiert das Wissen und die Vermittlungsangebote des Museums und liefert die Infrastruktur zur Kommunikation, inklusive Vernetzung der Social-Media-Kanäle. Das Farbleitsystem ordnet alle Inhalte eindeutig einem Standort zu und bietet jederzeit eine klare Orientierung für alle Nutzer:innen.

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Sammlungsübersichtsseiten zeigen neben Teasern zu Beiträgen auch die zugehörigen Sammlungsexponate an, um die Kunstwerke direkt zugänglich zu machen. Hier war uns – anders als bei den plakativen Teasern – eine komprimierte Belegung des Grids wichtig, um möglichst viel auf einen Blick zeigen zu können.

Fazit unseres Umbaus:

Webdesign und Usability, die sich sehen lassen können – dafür wurden das Jüdische Museum Frankfurt und wir sogar mit Silber in der Kategorie „Website“ beim Annual Multimedia Awards 2018 ausgezeichnet.

Beteiligte Agenturen